Bis der Motor kocht….nur wer seine körperlichen und psychischen Grenzen erkennt und diese respektiert, bleibt gesund!!

Die meisten von euch kennen das Gefühl an seine Grenzen zu stossen, oder sogar seine Grenzen etwas Auszuweiten. Die Menschen sind fasziniert von dem Gefühl, die Realität beugen zu können und empfinden ein Hochgefühl, die Naturgesetze ein Stück weit zu entmachten.

Bild: @davosklosters, @scale_vision

So auch im Spitzensport, wo neben spezifischem Training zur Leistungssteigerung die Fähigkeit dazu gehört, die Alarmsignale von Körper und Seele, welche die aktuellen Grenzen markieren, zu umgehen oder zu ignorieren. Dies mit grosser Ausdauer, Disziplin und Ehrgeiz.

Dieses ständige Fordern oder z.T. auch Überfordern kann jedoch sehr gefährlich sein, für die körperliche und die mentale Gesundheit.

Notbremse

So sieht man immer mehr Spitzensportler/-innen welche die Notbremse ziehen, so wie die Turnerin Simone Biles an Olympia in Tokio, die Tennisspielerin Naomi Osaka oder die Hürdenläuferin Jackie Baumann. Zum Teil mitten im Wettkampf (Olympia Tokio 2021) treten sie an die Öffentlichkeit und sie setzen sich dem unermesslichen Leistungs- und Erwartungsdruck der Öffentlichkeit mutig entgegen: Sie zeigen klar ihre Grenzen auf und setzen ihre Prioritäten.

Aber wie kann es überhaupt so weit kommen? Was kann Burn-outs und Panikattaken, Depressionen verursachen?

Stellt euch vor ihr fährt ein sportliches Auto. Jeden Tag wird es gebraucht und ihr fährt es immer bis ans Limit! aber Berg und Tal, ohne Rücksicht auf Bremsen und Motor zu nehmen. Plötzlich leitet ein rotes Lämpchen auf.Ihr sieht das Lämpchen aufleuchten, seid aber gerade auf dem Heimweg und es passt gerade nicht nachzusehen. Ihr fährt weiter. Das Lämpchen fängt an zu blinken, ihr seid genervt und baut das Lämpchen aus. Ihr fährt weiter. Nach kurzer Zeit leuchtet erneut ein weiteres Alarmlicht auf. auch dieses Alarmlicht wird ausgebaut, wie im weiteren alle anderen Alarmlichter. Bis irgendwann kein Alarmlicht mehr darauf hinweisen kann, das etwas nicht stimmt. Doch dann irgendwie plötzlich kocht der Motor, Rauch steigt auf, BREAKDOWN!!!

Bild: de.cleanpng.com

So ähnlich ergeht es Menschen mit einem Burn-out. Alarmzeichen wie Erschöpfung, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit und Schmerzen werden Langezeit ignoriert oder verdrängt. Nicht zu letzt mit Alkohol, Tabletten oder anderen Substanzen, welche zusätzlich grosse Gefahren bergen. Der menschliche Körper ist grundsätzlich sehr anpassungsfähig, hat jedoch auch seine Grenzen. Wenn diese zu lange missachtet werden, kann es zu einer Art seelischem Ermüdungsbruch kommen.

Der Krug geht nur so lange zum Brunnen bis er bricht“

Nicht nur im Spitzensport

Nicht nur im Spitzensport besteht diese Gefahr. Auch Manager, Pflegepersonal im Schichtdienst, die alleinerziehende, berufstätige Mutter und viele andere Menschen kann es betreffen. Erwartungs- und Leistungsdruck, Perfektionismus und Machbarkeitswahn, hohes Tempo und eine ständige Vernetzung bringt unser Gleichgewicht in Gefahr. Nur ein bewusstes Ausbalancieren kann diesem „Stress“ entgegenwirken. Wo Hektik war, braucht es Ruhe, wo Tempo herrscht braucht es Entschleunigung. Nach grosser Anspannung braucht es Entspannung und auch Fehler, Misserfolge und Mittelmass gehören zum Menschen und sind keine Feinde. Die meisten Menschen müssen wieder ganz bewusst lernen sich besser auszubalancieren und die eigenen Grenzen erkennen. Es lohnt sich auch hier vielleicht das eine oder andere Mal die Reissleine zu ziehen, da Erschöpfungszustände nicht ungefährlich sein können.

Bild: psychotherapie-berlin-von-lersner.de

Hilfreich sind hier auch mentale Techniken, wie Meditation, Achtsamkeitstraining und verschieden Entspannungstechniken. Sinnvoll ist sicherlich auch ein geeignetes Stressmanagement (Methoden und Bewältigungsstrategien, um psychisch und physisch belastenden Stress zu verringern oder ganz abzubauen).

Solltet auch ihr durch zu viel Stress und Druck nahe an der roten Linie stehen und wisst nicht wie damit umzugehen ist, fordert professionelle Hilfe an. Im Rahmen eines professionellen Coachings oder einer Psychotherapie findet ihr die nötige Unterstützung.

Gerne stehe auch ich euch mit meinen Erfahrungen und meinem professionellen Wissen als Mentalcoach zur Seite.

Text i. A. Beobachter 18/2021

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